Aufgezeichnetes Webinar – Aufgezeichnet am 17 Okt 2017

NCAA-Basketball: Spieler mit der richtigen Trainingsbelastung herausfordern

Gehostet von Tim Beltz

Tim Beltz

training load monitoring in basketball

Am 17. Oktober präsentierte Firstbeat Sports ein Webinar mit dem Trainingsphysiologen Tim Beltz, um seine Erfahrungen in der Trainingssteuerung im Basketball zu teilen. Neben dem Podcast zum Webinar, haben wir hier auch die wichtigsten Punkte von Tim für Sie zusammengefasst.

Neben zahlreicher anderer Referenzen ist Beltz zertifizierter Coach von der Collegiate Strength and Conditioning Coaches Association (CSCCA). Seit 1999 ist er Teil des Trainerteams der Universität Pittsburgh, wo er im Moment darauf spezialisiert ist, die Athleten auf die Anforderungen des College-Sports und darüber hinaus vorzubereiten. 

Bitte beachten Sie, dass das Webinar auf Englisch gehalten wurde. Das Webinar fand am 17. Oktober 2017 statt.

Zusammenfassung

Wie die meisten Athletiktrainer, kann Beltz etwas zögerlich sein, wenn es um spezifische Zahlen und die ideale Trainingsbelastung für Spieler geht. Dabei geht es ihm nicht darum, sein Wissen für sich zu behalten: „Alles ist sehr individuell, speziell im Frauenbasketball auf Division 1 Level“, erklärt Beltz. Dazu sagt er auch, dass ein Athletiktrainer über die Zahlen hinaussehen muss, wenn er auf dem höchsten Level effektiv sein will. „Jeden Tag gehe ich während des Aufwärmens durch die Reihen, spreche mit jedem, wie er sich fühlt, wo er vielleicht Schmerzen hat und so weiter“, sagt er. „So halten wir das ganze simpel. Dafür braucht man keine Technologie, das ist einfache Konversation.“ Allerdings hört es dort nicht auf.

„Das wahrscheinlich Beste, was ein Athletiktrainer tun kann, ist seine Spieler zu verstehen, seine Spieler richtig zu klassifizieren, seinen Team-Durchschnitt gegen den individuellen Durchschnitt und seine Standart-Glockenkurve zu haben.“ Früher habe man seine Spieler in die Offensive und die Defensive gestellt und losgelegt, sagt Beltz. „Ich glaube, das hat sich im Basketball geändert. Du musst nun wissen und verstehen, wer deine leistungsstärksten und wer deine leistungsschwächsten Spieler sind und auf ihre individuellen Unterschiede schauen.“

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Wenn es um physiologische Daten und Trainingsbelastung geht, so Beltz, gibt es keine allgemeinen Werte, die für jeden passen. Der Schlüssel sei vielmehr, genau die individuellen Werte der Athleten zu erfassen und diese über deren persönliche Trainingshistorie hinweg mit den vergangenen, eigenen Werten zu vergleichen. „Ich denke, es ist wichtig, auf die Daten im vergangenen Jahr zu schauen und diese mit aktuellen Daten zu vergleichen“, so Beltz.

Das Monitoring individueller Adaptionen und Trainingsreaktionen gesunder Athleten gibt einen genauen Einblick in die Entwicklung der Spieler. Diese Information gewinnt noch viel mehr an Bedeutung, wenn es um Athleten geht, die nach einer Verletzung ins Spiel zurückgeführt werden. Dabei nutzt er ein prozentbasiertes System aus einer Kombination von Herzfrequenz- und GPS-Daten. Wenn Trainingsbelastungen wieder nach oben gefahren werden sollen, orientiert sich Beltz außerdem an einer Herangehensweise, basierend auf Tim Gabbetts Studien des Verhältnisses zwischen akuter und chronischer Belastung (Acute:Chronic Workload Ration). Diesen Ansatz hatte Tim Gabbett während seines Webinars vor einigen Monaten bereits präsentiert. Eine Zusammenfassung finden Sie hier.

Die Details

„Von Firstbeat Sports nutzen wir den TRIMP-Score und schauen auf die durchschnittliche Herzfrequenz, multipliziert mit den Trainingsminuten. Dann schauen wir außerdem auf die Trainingszeit multipliziert mit ihrem RPE (Rated Perceived Exertion)-Score nach dem Training. „In einer typischen Einheit liegt unser durchschnittlicher TRIMP-Score zwischen 200-275, die durchschnittliche Herzfrequenz zwischen 144-170. Eine Einheit dauert zwischen 45 und 145 Minuten, in einer Siebentagewoche sind das etwa 1540 Minuten“, sagt Beltz.

Für mehr Kontext werden außerdem die Firstbeat-Daten mit GPS-Daten verglichen. Auch die Belastungswerte für jeden Spieler pro Minute werden berechnet. „Das ist wichtig, wenn wir auf unsere Einheits-Intensität schauen und offensichtlich kannst du dann verschiedene Trainingsformen auf diese Weise klassifizieren.“ Die Fähigkeit, den Effekt verschiedener Trainingstypen bestimmen zu können, ist extrem wichtig im Verlauf der Saison. Tägliche Trainingsaktivitäten können sehr variieren, je nach Team-Erfahrung, Zusammensetzung und Leistungsniveau.

Wie kommt das also alles zusammen? Für Beltz gibt es verschiedene Dinge zu bedenken und es ist ein oft besprochenes Thema unter seinen Kollegen. Die Schlüssel bei diesen Diskussionen seien die dualen Ziele der Spielerentwicklung und dass die Athleten auf einem optimalen Level agieren, wenn es am meisten darauf ankommt. „Ich bin ein großer Fan von metabolischem Stress, aber es muss angemessen verwendet und programmiert sein“, sagt er.  „Ich finde die Idee gut, die Batterie nicht komplett zu entladen. Ich glaube, das ist eine der größten Fehlkonzeptionen, um Athleten fit zu bekommen. Einen Athleten die ganze Zeit nur auszupowern, wird nicht dabei helfen, sein Energiesystem zu entwickeln und aufzubauen.“

Als Teil des Prozesses nutzen wir Firstbeat Sports, von der Herzfrequenz her, um zu sehen wie schnell sie regenerieren. Nach unseren intensiven metabolischen Läufen folgen immer weniger anstrengende Aktivitäten, Walking oder Jogging, um den Regenerationsaspekt sowie den aeroben Teil zu unterstützen.“

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Sprecher/in:

Tim Beltz

Tim Beltz Co-Athletiktrainer, Universität Pittsburgh

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