Interpretation von Ergebnissen

In diesem Abschnitt geht es um die folgenden Themen:

  • Welche Informationen stellen die Berichte bereit?
  • Welche Faktoren beeinflussen die Zuverlässigkeit der Ergebnisse?

Zusammenfassung

  • Die Berichte zeigen, ob es eine gute Erholung während des Schlafes gibt, ob es auch Erholungsmomente während des Tages gibt und ob es physische Aktivitäten im Alltag gibt, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit oder Fitness haben. Die 3-Tages-Zusammenfassung zeigt auch, ob die Erholung ausreichend war, um die verbrauchten Ressourcen wiederherzustellen.
  • Das Ziel ist es, individuelle Stressfaktoren und Momente der Erholung zu erkennen. Darauf aufbauend werden konkrete, personalisierte Aktionspunkte geplant, die der Lebenssituation des Klienten entsprechen.

Inhalt der Berichte

Die Berichte dienen dazu, Rückschlüsse auf Stress, Erholung und physische Aktivitäten zu ziehen und um Momente und tägliche Entscheidungen zu identifizieren, welche die Erholung fördern, oder aber Ressourcen aufbrauchen und Stress verursachen.

Die Berichte geben Antworten auf die folgenden Fragen:

War die Schlafphase lang genug und brachte eine gute Erholung?

  • Die empfohlene Schlaflänge ist >7 Stunden, aber die Notwendigkeit von Schlaf wird individuell evaluiert, abhängig von der Gesamtsituation.
  • Über 75% der Erholung während des Schlafes wird als gutes Resultat angesehen.
  • Wenn es keine ausreichende Erholung während des Schlafes gibt, ist es wichtig, den Grund dafür herauszufinden. Die häufigsten Gründe für eine unzureichende Erholung im Schlaf sind Alkohol, Krankheit, Schmerzen, Stress, schlechte körperliche Fitness und hochintensives Training oder andere aktivierende Tätigkeiten vor dem Zubettgehen.

Gab es Erholung während des Tages?

  • Es wird empfohlen, etwas Erholung während des Tages zu haben – auch wenn es nur kurze Abschnitte sind – um ein gutes Energielevel und Arbeitseffektivität zu erhalten.
  • Gute Wege, sich während des Tages zu erholen, sind beispielsweise entspannende Übungen, Meditation, Lesen, Musikhören und Fernsehen. Einfache Routinearbeiten oder Momente in guter Gesellschaft können sich im Bericht auch als Erholung widerspiegeln.

Sind Stress und Erholung im Gleichgewicht?

  • Es wird empfohlen, an wenigstens einem der Messtage (Tag + Nacht) wenigstens 30% Erholung zu haben. Wenn eine hohe Erholungsfähigkeit vorhanden ist, können 7 Stunden Schlaf eine ausreichende Erholung (30%) in einer 24-Stunden-Periode garantieren.
  • Die normale Menge an Stress an einem Tag kann variieren, liegt aber normalerweise zwischen 40-60% in einer 24-Stunden-Periode. Stress ist eine normale Reaktion des Körpers, somit müssen wir ihn nicht vermeiden. Um allerdings damit umzugehen, brauchen wir auch ausreichende Erholung.

Gibt es ausreichend physische Aktivität, um einen positiven Effekt auf die Gesundheit zu haben und/oder die Fitness zu steigern?

  • Für einen guten Gesundheitseffekt sollten wenigstens 60 physische Aktivitätspunkte an wenigstens zwei der drei Tage gesammelt werden. Ein gutes Ergebnis (60 Punkte) können durch etwa 30 Minuten moderater Aktivität, oder eine längere Dauer von leichter Aktivität erreicht werden, ebenso wie durch kürzere, mehr fordernde Aktivitäten.
  • Der Trainingseffekt gibt den Einfluss einer Trainingseinheit auf die Fitness an. Während der dreitägigen Messung wird empfohlen, wenigstens eine Trainingseinheit mit einem erhaltenden oder verbessernden Trainingseffekt zu haben.
  • Gute Formen des Trainings, die die Herzfrequenz erhöhen und Gesundheit und Fitness unterstützen, sind z.B. Joggen, Radfahren, Skilanglauf, Ballsportarten und schnelles Gehen oder Wandern.

Werden die über den Tag verbrauchten Ressourcen wiederhergestellt?

  • Während des Tages werden natürlicherweise Ressourcen aufgebraucht. Eine wichtige Funktion des Schlafes ist es, diese Ressourcen wiederherzustellen. Die Grafik zu den Körperressourcen zeigt, ob die Ressourcen während der Messung gestiegen oder gesunken sind.
  • Idealerweise, wenn Stress und Erholung im Gleichgewicht sind, kommt der Ressourcen-Anzeiger zurück zum Startlevel oder geht darüber hinaus.
  • Wenn der Ressourcen-Anzeiger unter dem Startniveau bleibt, war die Erholung im Verhältnis zu Stress und Belastung an diesen Tagen nicht ausreichend. Ein Grund könnte zu kurzer Schlaf oder geringe Erholungsqualität sein.

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Bewertung der Zuverlässigkeit der Ergebnisse

Die Zuverlässigkeit der Resultate wird durch folgende Punkte beeinflusst:

Ruhepuls

  • Der Ruhepuls ist typischerweise die niedrigste Herzfrequenz, die in der Messung gefunden werden kann. Die Analyse senkt automatisch den Ruhepuls um 1-6 Schläge, wenn der Ruhepuls-Wert in einem Tag gefunden wurde, bei dem Alkohol konsumiert, intensiv Sport getrieben wurde, oder aber der Fragebogen vorher bereits viel Stress und allgemein ein schlechteres Wohlbefinden impliziert.
  • Wenn der Ruhepuls, der in der Analyse verwendet wird, signifikant höher ist als der „reale“ Ruhepuls der Person, ist die Zuverlässigkeit im Bereich der Erholung geschwächt (beispielsweise wird die Erholung von der Analyse überbewertet und die Ergebnisse sehen besser aus, als sie tatsächlich sind).

Maximalpuls

  • Der Maximalpuls wird in der Firstbeatanalyse mit einer altersbasierten Formel berechnet: 210 – (0.65 x Alter). Wenn der Maximalpuls während eines Tests gemessen wurde, kann er zu den persönlichen Informationen des Klienten hinzugefügt werden.
  • Wenn der tatsächliche Maximalpuls einer Person sehr vom altersbasierten Wert abweicht (mehr als 10 Schläge zu hoch oder zu tief), ist die Zuverlässigkeit des Ergebnisses geschwächt, vor allem im Bereich physischer Aktivität; die Analyse wird die physische Aktivität und den Trainingseffekt entweder über- oder unterbewerten.

Krankheit

  • Fieber ist das häufigste Beispiel für eine akute Erkrankung, welche die Zuverlässigkeit des Ergebnisses schwächt. Es wird also nicht empfohlen, die Messung während einer Krankheit durchzuführen. Ernste Infekte können außerdem die Erholung signifikant verschlechtern, weshalb es besser ist, die Messung um einige Tage zu verschieben.
  • Nicht empfohlen wird die Messung für Menschen mit einem Herzschrittmacher, einem Herztransplantat, mit ernsten Herzleiden, chronischem Vorhofflimmern oder -flattern, oder unkontrollierter Schilddrüsenfehlfunktion. In diesen Fällen können die Ergebnisse irreführend, oder in ihrer Zuverlässigkeit geschwächt sein.
  • Wenn der Klient verschiedene Krankheiten hat oder Medikamente nimmt, kann es schwer sein, passende Rückschlüsse aus den Resultaten zu ziehen. Somit sollte je nach Fall abgewogen werden, ob es Sinn hat, die Messung überhaupt durchzuführen.

Medikation

  • Medikamente, die die Herzfrequenz verringern oder erhöhen, können die Zuverlässigkeit der Ergebnisse schwächen, indem sie die Art und Weise, auf die das Nervensystem reagiert, verändert. Das kann irreführende Informationen über Stresslevel, Erholung und Energieverbrauch des Körpers mit sich bringen.
  • Vor allem die folgenden Medikamente können die Interpretation der Resultate erschweren:
    • Betablocker
    • Trizyklische oder anderweitig aktivierende Antidepressiva
    • Länger wirkende Schlafmittel
    • Schmerzmittel, die das zentrale Nervensystem beeinflussen
    • Starke Medikamente für Psychosen, Arrhythmie oder neurologische Störungen
  • Betablocker verringern die Herzfrequenz während Ruhe- und Anstrengungsphasen. Wenn der Klient Betablocker als Medikation auflistet, wird in den meisten Fällen empfohlen, den Maximalpuls um 15-20 Schläge zu reduzieren (in den persönlichen Informationen), damit die Analyse eher der persönlichen Situation entspricht.

Alkohol und aufputschende Substanzen

  • Schon zwei Einheiten Alkohol am Abend können die Herzfrequenz für mehrere Stunden erhöhen. Um den Ruhepuls zuverlässig messen zu können, wird empfohlen, an wenigstens einem der Tage während der Messung keinen Alkohol zu sich zu nehmen.
  • Andere Drogen und aufputschende Substanzen, wie etwa Zigaretten, Kautabak und Energydrinks, können ebenfalls die Herzfrequenz erhöhen und die Messung des Ruhepulses erschweren. Das kann die Zuverlässigkeit schwächen, vor allem im Bereich der Erholung.

Fehlende Herzfrequenz-Daten

  • Fehlende Herzfrequenz-Daten (%) entstehen beispielsweise durch Messpausen (z.B. während des Duschens), schwachen Kontakt der Elektroden mit der Haut (z.B. durch feuchte Haut, oder alte/ausgetrocknete Elektroden), oder einen irregulären Herzrhythmus.
  • Gibt es mehr als 15% fehlende Herzfrequenz-Daten pro Tag und dies geschieht systematisch über den gesamten Tag verteilt, ist die Zuverlässigkeit der Resultate für diesen Tag geschwächt. Ist der Anteil an fehlenden Daten über 15% an zwei von drei Tagen, wird eine neue Messung empfohlen. Am besten wird die Messung dann mit einem neuen Gerät durchgeführt, um mögliche Fehlfunktionen auszuschließen.