Die Folgen des Absentismus sind wohl bekannt – doch was ist mit dem anderen Arbeitsplatzphänomen „Präsentismus“?
Einer Studie zufolge kostet der Präsentismus die britische Wirtschaft jedes Jahr zwischen 17-26 Millionen Pfund. Einer Untersuchung der britischen Regierung zufolge nimmt diese Summe zudem jährlich zu. Und für den Arbeitnehmer? Präsentismus wurde zuletzt häufig mit Burnout, mentalen Problemen und Stress in Verbindung gebracht.
Was ist Präsentismus?
Präsentismus beschreibt Mitarbeiter, die zur Arbeit erscheinen, obwohl sie aufgrund von Krankheit, mentalem oder physischem Stress nicht vollständig leistungsfähig sind. Dieser Zwang der Anwesenheit wird oft durch denselben äußeren Druck hervorgerufen, der die Mitarbeiter zum extremen Ansammeln von Überstunden bringt.
Wo liegt das Problem?
Ein Arbeitsumfeld mit hohem Leistungsdruck ist einer der Hauptgründe von Präsentismus. Natürlich ist das Ziel jedes Unternehmens, zu wachsen und wir alle haben persönliche Karriereziele. Doch die Jagd nach dem Erfolg kann auf Kosten der Angestellten gehen.
Wenn man regelmäßig mit abendlichen Arbeits-E-Mails bombardiert wird, oder ständig Überstunden gemacht werden müssen, um obligatorische Aufgaben zu erfüllen, können sich Mitarbeiter schnell dazu gezwungen fühlen, in jedwedem physischen und psychischen Zustand zur Arbeit zu erscheinen – aus Angst vor Konsequenzen. In solch einer Situation gibt es jedoch nur Verlierer.
Ein Mitarbeiter, der zur Arbeit erscheint, aber nicht voll leistungsfähig ist, kann schädlicher für das Unternehmen sein, als wenn er krank zu Hause bleibt. Tatsächlich zeigt eine vor kurzem veröffentlichte Studie aus Kanada, dass der Produktivitätsverlust bei Präsentismus 7,5 Mal höher ist, als bei Absentismus.
Ganz praktisch gesehen, könnte ein kranker Mitarbeiter außerdem auch seine Kollegen anstecken – ein Domino-Effekt, der sich schnell im gesamten Büro ausbreiten kann. Individuell kann das auch bedeuten, dass er für den betreffenden Mitarbeiter immer schwerer wird, wieder zu einem Optimum zu kommen, je länger er sich nur mit halber Kraft auf Arbeit schleppt. Da landet er oder sie schnell im Burnout.
Was sind Lösungen?
Die Investition in Mitarbeiter endet nicht beim monatlichen Gehalt. Auf Mitarbeitergesundheit zu achten und eine holistische Attitüde in Bezug auf das Personal führt zu einem besseren Arbeitsumfeld und zu glücklicheren, produktiveren Mitarbeitern.
Wenn sich Präsentismus in Ihrem Büro breit macht, hier ein paar Denkanstöße:
- Flexible Arbeitsoptionen: von 9:00-17:00 Uhr im Büro zu sein, ist nicht für jeden ideal – andere arbeiten vielleicht besser von zu Hause aus oder zu früheren Zeiten.
- Seien Sie ein Vorbild und machen Sie Ihre Mittagspause außerhalb der Büroräume – oder zumindest nicht an Ihrem Schreibtisch.
- Keine Arbeits-E-Mails am Abend. Das ist die Zeit für Körper und Geist herunterzufahren.
- Stellen Sie sicher, dass sich Mitarbeiter wohl genug fühlen, um über Gesundheitsthemen mit Vorgesetzten zu sprechen und geben Sie die notwendige Unterstützung.
Es gibt Hilfe
Eine häufig gestellte Frage zu Präsentismus ist: „Wie erkenne ich Präsentismus, wenn er passiert?“ Ein leerer Schreibtisch oder eine Abwesenheitsnachricht gibt offensichtlich zu verstehen, dass jemand nicht da ist. Doch wie erkennt man, wenn ein Mitarbeiter zwar da ist, aber nicht vollen Einsatz gibt oder geben kann?
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