Stress ist nicht nur ein vages Gefühl von Überforderung, Angst, oder Erschöpfung. Es ist ein physiologisches Phänomen, dass man beobachten und messen kann.
Kurz gesagt, ist Stress die physiologische Reaktion darauf, wenn der Sympathikus das autonome Nervensystem dominiert und die parasympathische Aktivität in den Hintergrund rückt. Daraus resultieren, durch verschiedene Hormone und Botenstoffe, körperliche Reaktionen wie erhöhter Puls, Blutdruck und muskuläre Anspannung. Durch die Analyse der Herzratenvariabilität ermöglicht Firstbeat eine Analyse der täglichen Stress- und Erholungsreaktionen des Körpers mit dem Firstbeat Lifestyle Assessment.
Guter Stress, schlechter Stress
Man sollte im Kopf behalten, dass Stress nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Positiver Stress hilft dabei, fokussiert zu sein und seine Aufgaben zu erfüllen. Ein hohes Stresslevel kann auch ein Indikator dafür sein, dass etwas Aufregendes im Leben passiert. Negativer Stress hingegen, kann Angstzustände und Unwohlsein hervorrufen. Man fühlt sich kraftlos und ist weniger leistungsfähig.
Beide Stresstypen sind Teil unseres täglichen Lebens. Das Ziel ist es, Stress nicht komplett zu vermeiden, sondern zu lernen, richtig mit ihm umzugehen.
Man muss keine langen Achtsamkeitsübungen oder Yoga Retreats machen, um Stress abzubauen. Es gibt zahlreiche, einfache Techniken, die Sie nutzen können, um sich zu entspannen.
Diese 4 Tipps können ihr Stressmanagement in die richtige Richtung bringen:
1. Fit bleiben
Die Art und Weise, wie Sport Stress reduziert, ist ein wenig paradox. Beim Training erhöht sich die sympathische Aktivität und die parasympathische nimmt ab, was Stresshormone freisetzt und andere physiologische Reaktionen mit sich bringt. Sport ist also tatsächlich ein Stressor für den Körper.
Regelmäßiges Training und eine gute Fitness führt zu physiologischen Adaptionen, welche die Fähigkeit des Körpers verbessern, mit Stress umzugehen. Eine Studie, bei der der Firstbeat Bodyguard zur Messung genutzt wurde, hat gezeigt, dass physische Aktivität mit geringerem objektiven Stress während der Arbeitstage assoziiert wird.
Regelmäßiges Training erhöht also nicht nur Ihr Fitnesslevel, sondern auch Ihre Stresstoleranz!
2. Alkohol vermeiden
Sich ein Glas Wein, ein paar Bier, oder mehr zu gönnen, ist eine typische Reaktion auf Stress. Doch nur, weil Sie sich entspannt fühlen, heißt das nicht, dass Sie im physiologischen Sinne den Stress hinter sich lassen. Alkohol ist ein großer Stressor für den Körper. Er stimuliert das sympathische Nervensystem, welches mit der Ausschüttung von Stresshormonen und einer Erhöhung von Puls und Blutdruck antwortet.
Alkohol verringert außerdem die Effektivität Ihres Schlafes – was Stress- und Angstsituationen noch intensivieren kann. Eine Studie basierend auf der Firstbeat Datenbank hat gezeigt, dass schon ein einziger Drink ausreicht, um die Erholungsqualität des Schlafes zu vermindern.
3. Tief durchatmen
Atmen ist wahrscheinlich der einfachste Weg, um Stress abzubauen. Diese Methode basiert auf dem Vagusnerv, der zahlreiche wichtige Funktionen überwacht, wie die Herzfrequenz, die Verdauung und die Atmung.
Obwohl sich das autonome Nervensystem, wie der Name schon sagt, zum Großteil unserer Kontrolle entzieht, kann der Vagusnerv durch Atmen beeinflusst werden. Tiefe und langsame Bauchatmung aktiviert den Vagusnerv und ruft eine Erholungsreaktion hervor. (Wang et al. 2010)
4. Eine Umarmung kann helfen
Zahlreiche Studien haben die positiven physiologischen und biochemischen Effekte von Berührung dokumentiert. Dazu gehören niedrigerer Blutdruck, Herzfrequenz und Stresshormonlevel. Wenn Sie sich nach einem langen Arbeitstag also ausgelaugt fühlen, scheuen Sie sich nicht und umarmen Sie einen Freund oder Ihren Partner.
Auch eine Massage kann helfen, was wohl eine der effektivsten Formen von Berührung ist. Es konnte gezeigt werden, dass sich die Aktivierung des Vagusnervs direkt nach einer Massage erhöht. (Field, 2011.)
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